Die Medizin der Chinesen ist eines der ältesten Medizinsysteme überhaupt. Sie ist vielmehr auf die Gesunderhaltung ausgerichtet als auf die Behandlung von Krankheiten. Das chinesische Medizinsystem ist verwurzelt in Philosophie und Religion (Taoismus und Konfuzianismus). Im Gegensatz zur westlichen Medizin stellen die Chinesen nicht die Analyse des Stofflichen (Organe, Mikroorganismen, Hormone, etc.) in den Vordergrund. Funktionsstörungen und chronische Leiden zählen zur Domäne der Chinesischen Medizin.

Akupunktur ist das im Westen wohl geläufigste Verfahren der Chinesischen Medizin. Diese stellt jedoch nur einen kleinen Teil der umfassenden Behandlungsmethoden dar. In China sind über 5000 Heilpflanzen sowie mineralische und tierische Heilmittel bekannt. Aber auch Atem- und Bewegungstherapien, Wärmebehandlungen (Moxa) und Massagen werden angewendet. Qi Gong (Konzentrations-, Atem- und Körperübung), Yin und Yang (Lehre der Entsprechungen), Tai Chi Chuan (Schattenboxen), Tuina (Massagen) und Akupressur sind weitere bekannte Begriffe der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Aufgebaut ist die TCM auf dem Medizinverständnis, dass der Mensch in ein Kräftesystem zwischen Himmel und Erde eingebettet ist. Gemäss seiner Konstitution und seinem Umfeld reagiert er individuell darauf. Es werden nicht einzelne Funktionen, sondern ganze Funktionskreise (5 Elemente, Yin-Yang) miteinbezogen. Von Bedeutung ist die Erkenntnis über die Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Körperfunktionen, aber auch zwischen Körper und Seele.

In der chinesischen Philosophie bezeichnet das Qi die feinstoffliche Grundsubstanz, aus der das gesamte Universum aufgebaut ist. Der harmonische Umgang mit dem Qi, seine Stärkung und sein ungehinderter Fluss, gelten als Grundvoraussetzung für Gesundheit und Vitalität. Störungen und Blockaden gilt es aufzuspüren und durch sanfte Verfahren und Methoden wieder in Fluss zu bringen.